Zitat aus einem Bericht vom November 2014
Auf der Fahrt von Visp nach
Leuk beobachteten wir auf der Höhe von Turtmann immer wieder die
feuerroten Büsche drüben an der Platte. Mit der Vermutung, es seien
Berberitzen, lagen wir nicht richtig. Perückensträucher seien es, erfuhren wir
von einem Kenner - und endlich machte ich mich auf, sie aus der Nähe zu
betrachten. Allerdings kam ich zwei Wochen zu spät. Nur vereinzelte Exemplare
prangten noch im intensiven Rot. Im steilen Aufstieg zur Hohen Brücke setzten
heute die Flaumeichen die Farbtupfer.
Die Reise
Bolligen - Bern - Thun - Spiez - Visp - Turtmann. Rückreise ab Leuk.
Die Wanderung
Turtmann SBB - ARA Leuk - Hohe Brücke - Ober Rotafen - Brentjong - Leuk Stadt - Leuk Bahnhof
9 km, 460 m Auf- und Abstieg, Schwierigkeit meist T1 - kurz T2, 3Std. reine Wanderzeit
Heute, gut zwei Jahre später,
starteten wir eben zwei Wochen früher zu unserer Perückenwanderung – und erlebten
schon kurz nach dem Start in Turtmann am Rhoneufer die erste Überraschung. So
üppigen Sanddorn hatten wir schon lange nicht mehr gesehen. Extrem sauer
waren die Beeren – aber sehr gesund sollen sie ja sein.
Auf der Höhe der ARA Leuk zweigt der Weg ab hinüber zu den Platten. In gleichmässiger Steigung geht es nun hinein in die roten Perücken. Ich versuche gar nicht, die Farbenpracht zu beschreiben. Wir sehen uns satt und staunen über die immer wieder neuen Farbkombinationen. Dabei vergessen wir fast, dass wir 300 Höhenmeter aufsteigen, bis dann nach der Biegung hinein ins Tal des Feschelbaches unmittelbar due Hohe Brücke vor uns liegt.
ARA Leuk - am Hang der Bergweg |
In der Bildmitte der Illgraben |
Über den
Feschelbach bei Erschmatt führt eine Bogenbrücke, die sogenannte Hohe Brücke
oder Teufelsbrücke; sie wird 1563 als "neue Brücke" erstmals erwähnt.
Am östlichen Brückenkopf wurde 1691 eine Kapelle gebaut.
Auch hier nur Staunen über
die Baukunst und den Mut unserer Vorfahren! Ich denke, dass die uralte
Steinrücke die Betonbrücke von 1966 überleben wird.
Weiter geht es nun zum Weiler
Ober Rotafen mit seinen schönen und gut erhaltenen Häusern, und nach steilem
Anstieg erreichen wir auf einer Anhöhe ein Strässchen, das nach Ober Lichten
hinabführt. Bei Pt. 925 beginnt ein schmaler Pfad, der nach Brentjong
hinüberführt. Schmal und stellenweise ausgesetzt – deshalb beurteile ich dieses
Wegstück als T2.
Ober Rotafen |
Stattliches Haus in Rotafen |
In Brentjong quert der Weg
die riesige Anlage der Satelittenbodenstation. Ehrlich gesagt: mich
interessiert nur wenig, was mit diesen riesigen Schirmen erfasst, gemessen und
erforscht wird. Gesehen habe ich sie natürlich schon oft, aber heute sind wir
mitten drin. Und ich finde es sehr aufmerksam, dass man rechtzeitig vor der
grossen Schneerutschgefahr gewarnt wird.
Im Hintergrund der verbrannte Wald, der sich langsam erholt. |
Hier rennen wir im Laufschritt durch ... |
Nach Brentjong beginnt der
Abstieg durch die Rebberge. Ein Winzer fährt auf schmalem Weg rückwärts mit
seinem Traubengut hoch, lässt uns passieren und fordert uns auf, von seinen
Blauburgunder Trauben zu kosten. Danke! Das war heute eine weitere
Überraschung.
Der Wanderweg hinunter zum
Bahnhof in Susten führt mitten durch die Stadt Leuk hindurch. Eine Stadt mit
ausserordentlich schönen historischen Gebäuden! Besonders zu erwähnen sind das
Rathaus und das Bischofsschloss.
Blick hinüber zum Pfynwald |
Leuk mit Rathaus und Bischofsschloss |
Der "Von Werra-Herrensitz" |
Das Bischofsschloss |
Eine Variante: statt nach Brentjong und hinunter nach Leuk zu wandern, kann man von der Hohen Brücke nach Erschmatt aufsteigen. Es ist aber ratsam, den Fahrplan zu studieren, weil die Postatos von Erschmatt nach Leuk nicht regelmässig fahren.