Montag, 19. Dezember 2016

Hoch über der Lötschbergsüdrampe - Raaft und Leiggern

Dienstag, 13. Dezember 2016



Die Reise
Bern - Thun - Spiez - Visp, mit Postauto nach Ausserberg

Die Wanderung
Ausserberg Dorf - Niwärch Weiler - Niwärch Suone - Raaft - Pt. 1401 - Raaft - Kreuz Aussichtspunkt Baltschiedertal - Rigga - Lawinenverbauungen - Pt. 1781 Leiggernalpa - Leiggern - Telwald - Ausserberg

13 km, 830 m Aufstieg, 900 m Abstieg, T2, stellenweise sehr schmaler Pfad, 4½ Std.

In Ausserberg treffe ich beim Aussteigen aus dem Postauto zufällig Sepp, den Vater des Niwärch-Wasserhüters. Wir kennen uns vom Niwärch-Gmeiwärch, wo er jeweils zum Abschluss zeigt, wie man traditionell wässert. Wir sind etwa gleich alt, und er ermahnt mich, auf meinem Alleingang doch gut auf mich aufzupassen. Wie ich dann im Verlaufe der Wanderung sehe, war dieser Ratschlag sehr begründet.

Vom Dorf steige ich hinauf zum Weiler Niwärch. Irgendwo dort oben weiden Sepps Geissen.


Im Aufstieg zum Niwärch. Blick hinunter nach Ausserberg
Im  Weiler Niwärch wird emsig gebaut. Es ist wohl eine Folge der Zweitwohnungsinitiative, dass ungenutzte Stadel zu Ferienhäuschen umgebaut werden. Das macht durchaus Sinn. So wird die Bausubstanz erhalten, die Stadel werden nicht zu Ruinen.

Renovierte Stadel mit Blick ...

... zu den Gipfeln im Simplongebiet


Aufstieg zur Niwärch Suone

Stadel direkt unter der Suone
Beim Kreuz oben im Witteruwald hat man eine prächtige Aussicht hinunter zum Dorf Ausserberg und hinüber zu  den "schattigen Halden". Gut sichtbar sind die beschneiten Pisten von Eischoll.



Die Rast oben bei der Kapelle auf Raaft hat für mich Tradition. Diese Orte haben eine ganz besondere Spiritualität. Da spielt es keine Rolle mehr, welcher Konfession man angehört.



Die Kapelle wurde im Jahr 2006 sorgfältig restauriert

Renovierte Häuser auf Raaft
Natürlich bin ich nicht zum ersten Mal hier oben. Es gehört aber zu meinen Spezialitäten, vom richtigen Weg abzukommen. Im Spätherbst sind Spuren auf unmarkierten Wegen kaum mehr sichtbar. Aber eben: wer sich nie verirrt, entdeckt selten Neues

Hier gehe ich geradeaus statt nach links ...

... und komme ungewollt zu dieser Sicht des Baltschiedertales

Am Steilhang in der Bildmitte sehe ich die Hütten von Erl ...

... und ganz hinten im Tal geht es hinauf zur Baltschiederklause.
Nach diesem Umweg geht es zurück auf die Weiden von Raaft und dann wie geplant in den steilen Stockwald. Im Wald ist der Pfad stellenweise sehr schmal. Ein Ausrutschen auf dem hart gefrorenen Boden hätte schlimme Folgen. Mit den Wanderstöcken wäre ein Sturz kaum zu bremsen. Ich denke an Sepp's Ratschläge und gehe sehr vorsichtig. Im folgenden offenen Gelände ist das Weglein breit und auch in den Runsen problemlos zu begehen.

Der Weg in den Himmel ...

Knorrig sind wohl beide - der Baum und der Wanderer ....
Nach den Lawinenverbauungen wird der Weg breit und bequem. Ich kann mir vorstellen, dass hier beim Bau Saumpferde eingesetzt wurden.




Unterhalb der Leiggernalpa erreiche ich beim Queren des Bachgrabens auf 1781 m den höchsten Punkt dieser Wanderung. Mein Gefühl sagt mir, dass ich wegen des Umwegs nicht mehr im Zeitplan bin. Ich erhöhe beim Abstieg das Tempo, passe jedoch gut auf mich auf!

Aussichtsreiche Alp Leiggern

Verblasstes Lärchengold

Weil die Strasse noch offen ist, ist Leiggern heute gut besucht

Gipfel vom Bortelhorn bis zum Spitzhorli

Diesen Graben habe ich hoch oben gequert

Das Geländer ist wohl ein Providurium ...

Na ja - es war wie schon oft. Ich möchte den Zug nicht verpassen, beeile mich im Abstieg und bin viel zu früh am Bahnhof. Weil heute das Chleebodi erst um 17 Uhr öffnet, nehme ich das Postauto und fahre statt wie geplant mit dem Lötschberger mit der SBB zurück nach Bern.

Nächstes Jahr, wenn die Licvhtblumen blühen, ist dann wieder mal der Trosibodu an der Reihe - und Ende Mai das Niwärch Gmeiwärch. Ich freue mich schon heute!


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